Still & Stark #5: Sieben Faktoren für deine Wirksamkeit

Wenn Begriffe zu Schlagwörtern werden, verlieren sie rasch an Tiefe und werden wenig greifbar. Achtsamkeit ist (leider) ein Beispiel dafür. Da bei Wirksamkeit ähnliche Tendenzen bestehen und ich viel davon spreche, ist es mir wichtig, das Wort mit Bedeutung zu füllen. 

Was also heißt Wirksamkeit?

7 Dinge gehören für mich dazu:

 

#1 Authentizität

Okay, mir ist bewusst, dass ich mich erneut in die Kategorie von inflationär gebrauchten Begrifflichkeiten mit Worthülsencharakter vorwage. Und doch, wer nicht authentisch ist, muss schon gut schauspielern können, um Wirkung zu erzielen. Authentizität ist der Schlüssel, um eine Vertrauensbasis zu schaffen, die nötig ist, um andere für sich zu gewinnen. 

Echt zu sein setzt voraus, sich selbst zu kennen, und zwar im Guten wie im Schlechten. Bist du dir deiner Stärken bewusst und mit deinen Schwächen im Reinen? Wo kannst du dich noch nicht annehmen oder versuchst, fremden Erwartungen gerecht zu werden?

 

„Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren Weg zum Misserfolg:

Es allen recht machen wollen.“ (Platon)

 

#2 Präsenz

Eng verbunden mit Authentizität ist Präsenz. Wie trittst du auf? Wie möchtest du wahrgenommen werden? Was vermittelst du gegen außen – bewusst oder unbewusst? Wir alle kennen Momente der Diskrepanz, wenn das, was uns jemand sagt, nicht damit übereinstimmt, was wir auf einer anderen Ebene spüren. Wirksamkeit bedeutet also nicht nur, dass ich mich selbst (in meiner Haut) wohlfühle, sondern auch, dass ich es schaffe, anderen Beteiligten ein gutes Gefühl zu vermitteln – was aber bitte nicht mit Anbiedern zu verwechseln ist!

 

Und damit wären wir auch schon beim nächsten wichtigen Aspekt:

 

#3 Kommunikation

Ein ebenso spannendes wie weites Feld. Und wohl nirgends lauern so viele Stolpersteine. Ich werde mich hier immer wieder mit Kommunikationsthemen befassen. Einen Grundsatz bringt aber Kurt Tucholsky schon mal auf den Punkt:

 

„Wer auf andere Leute wirken will, muss erst einmal in ihrer Sprache mit ihnen reden.“

 

Überzeugend – oder eben wirksam – zu kommunizieren und aufzutreten, bedeutet immer auch, Klarheit über das ganz persönliche Warum zu haben:

 

#4 Vision

Was sind deine Ziele? Was treibt dich an? Und was für Werte sind dir dabei wichtig? Menschen, die ihr eigenes Warum – und nicht das von anderen (!) – kennen, haben eine unglaubliche Ausstrahlung und Überzeugungskraft. Die muss nicht laut sein, sondern kann ganz leise ihre Wirkung entfalten. 

 

#5 Konsequenz

Das Warum ist zudem noch aus einem anderen Grund wichtig: Um nach Rückschlägen nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Um Durchhaltevermögen zu zeigen, wenn es harzt. Und um Dinge anzugehen, die dir nicht unbedingt liegen, die aber nötig sind. Kurz: Wirksamkeit braucht Konsequenz. Und, damit verbunden:

 

#6 Eigenverantwortung

Eine eigenverantwortliche Denk- und Handlungsweise bedeutet, dass du dich nicht als Spielball von Umständen siehst, sondern als aktive*r Gestalter*in in allen Bereichen, die du beeinflussen kannst. Was natürlich bedingt, ins Tun zu kommen, dich immer wieder von Neuem zu motivieren, aber vor allem auch, deine Bedürfnisse wahrzunehmen. Für introvertierte Menschen besonders wichtig: Ihren Energiehaushalt im Auge zu behalten und wann immer nötig für kleine oder größere Auszeiten zu sorgen, um wieder Kraft zu tanken.

 

Schließlich gibt es wie immer ein „last, but not least“:

 

#7 Leichtigkeit

Ja, Gewissenhaftigkeit, Gründlichkeit und Reflektiertheit sind große Stärken leiser Menschen. Sie können aber auch dazu verleiten, zu verbissen und damit verkrampft vorzugehen oder sich in zermürbenden Grübeleien zu verlieren. Frag dich also immer mal wieder: Bin ich noch mit Spaß dabei? Und falls nicht: Wo ist die Freude verloren gegangen und wie hole ich sie wieder zurück?

 

Was heißt Wirksamkeit für dich? Wann bist du in deiner Wirkkraft?

Still & Stark - mein Blog für introvertierte Gründer*innen